- Hui Zong
- Hui Zong,Hui-tsung, postumer Name des chinesischen Kaisers Zhao Ji, * Kaifeng 1082, ✝ 4. 6. 1135. Hui Zong war ein Herrscher (1101-25) der Nördlichen Songdynastie, Maler und Kalligraph und einer der größten kaiserlichen Mäzene und Sammler der chinesischen Geschichte. Er erweiterte die kaiserliche Akademie für Malerei und Kalligraphie und führte ein dem Beamtenexamenswesen nachgebildetes Prüfungssystem ein. Zum erklärten Ziel der Akademiemalerei, die sich vorzugsweise der Blumen-, Vogel- und Pflanzendarstellung widmete, machte er die treue Wiedergabe der Naturgegenstände, die ähnlich wie bei der europäischen Aquarellmalerei »knochenlos« (Mo-gu, das heißt ohne Konturlinien) nur mithilfe fein abgestufter Farben gestaltet wurden. Als eines seiner Hauptwerke in diesem Stil gilt der »Fünffarbige Papagei« (Boston, Massachusetts, Museum of Fine Arts); zu den ihm zugeschriebenen Werken gehört die Kopie eines nicht erhaltenen Originals von Zhang Xuan (erste Hälfte des 8. Jahrhunderts), »Frauen bei der Bearbeitung neu gewebter Seide« (ebenda). Seine Kalligraphien zeigen ihn als Schöpfer des preziösen »schlanken metallenen (»goldenen«) Stils«. Als erster chinesischer Kaiser hat Hui Zong Kataloge zu seinen Sammlungen von Sakralbronzen, Gemälden und Kalligraphien erstellen lassen. - Hui Zong, der den Regierungsgeschäften wenig Beachtung schenkte, musste einen Angriff der Dschurdschen (1125) hinnehmen und dankte deshalb ab. Nachfolger wurde sein Sohn Qinzong (Ch'in-tsung), der nach dem Fall der Hauptstadt Kaifeng (1126) mit der gesamten kaiserlichen Familie in Gefangenschaft geriet. Hui Z. starb in der Verbannung.
Universal-Lexikon. 2012.